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Dienstag, 19. November 2013

Christen und Transsexualität


Hallo Leute :)

Gestern musste ich etwas lesen, was mir sehr auf den Magen geschlagen ist. Unter dem Decknamen Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) verbreitet die Kirche mit pseudowissenschaftlichem Hintergrund ihre Ansichten über alle Arten von 'anderen' Menschen. Dies umfasst Homosexuelle wie Transsexuelle sowie jede Lebensform außerhalb der genormten Mann-und-Frau-Ehe.

Zum Ersten wird Transsexualität hier quasi als eine entartete Form von Homosexualität dargestellt und damit vor Allem auf Sex reduziert. Insbesondere wird hierbei davon ausgegangen, dass Transsexualität zum Späteren eingehen einer heterosexuellen Beziehung, beziehungsweise sehr oft auch zu promiskuitivem Verhalten führt, dabei wäre Prostitution häufig zu beobachten.

Als zweite Grundform bei Transsexualität wird Autogynophilie propagiert. Hierbei würde die körperliche Angleichung zur sexuellen Eigenstimulation dienen.

Andere Formen werden bei Mann-zu-Frau-Transsexualität nicht genannt.

Diese Thesen sind sehr auf Sexualität an sich gerichtet und ignorieren dabei, dass Gender nur wenig mit Sexualität zu tun hat. So werden wohl nur wenige TS von ihrem feminisiertem Körper erregt werden. Hingegen leide ich sehr unter den leider deutlich sichtbaren Spuren, die männliche Steroidhormone an meinem Körper hinterlassen haben. Das grade durch die Hormontherapie (insbesondere Androgenblocker wie Cyproteron und Spironolacton) der Sexualtrieb stark nachlässt, müsste bei sexuell motiviertem Wunsch nach einer Geschlechtsangleichung dazu führen, dass der Wunsch stark in Frage gestellt wird. Tatsächlich aber bin ich mir meiner Weiblichkeit bewusster denn je geworden.

Worunter ich leide ist auch nicht, Sexualität nicht so erleben zu können, wie ich es mir wünsche. Natürlich ist es belastend zu sehen, wie andere Menschen mit ihrer Sexualität glücklich sind, während ich mich dabei nie wohlfühlen konnte. Aber im Endeffekt ist Sexualität nichts, was für mich eine besondere Priorität hätte. Wenn ich vor die Wahl gestellt wäre, ob ich niemals Spaß beim Sex haben zu können, aber dafür den Körper zu haben den ich mir wünschen würde - die Entscheidung wäre klar. Mein primäres Leiden liegt nicht in Sexualität begründet, vielmehr ist es mein Körper und der Hass auf das furchtbar Männliche an ihm, sowie der Wunsch nach Feminität, der mich motiviert diesen Weg zu gehen.


Um weiter auf die Thesen des DIJG einzugehen...  tatsächlich sind sehr viele TS gleichgeschlechtlich (dass heißt Mann zu Mann, beziehungsweise Frau zu Frau) orientiert. Ich selbst betrachte mich inzwischen als bisexuell, früher als lesbisch und ehrlich gesagt ist es mir auch völlig egal welche sexuelle Orientierung ich habe, ich kann damit leben, es ist schließlich so, wie es ist. Transsexualität monokausal mit Homosexualität in Verbindung zu bringen ist meiner Meinung nach haltlos.

Vor Allem finde ich es schwachsinnig, eine Geschlechtsangleichung zu betreiben, die viel mehr gesellschaftlicher Ächtung unterliegt, um damit dann seine Homosexualität auszuleben. Dies mag vielleicht in Saudi-Arabien der Fall sein, wo Homosexualität illegal, Transsexualität aber legal ist, hierzulande ist es aber schlicht dumm. Es gibt eine große homosexuelle Szene, Schwul-, oder Lesbischsein ist relativ akzeptiert. Jedenfalls deutlich akzeptierter als Transsexualität. Mir fehlt irgendwie der Sinn in dieser Ausführung.

Es mag sicher Beides geben, Menschen, denen von ihrem starrköpfigem Umfeld beigebracht wurde, dass Homosexualität grundfalsch ist und sich deswegen in die Angleichung fliehen - und Menschen, die sich von ihrer körperlichen Wandlung sexuell erregt fühlen. Zumindest letztere differenzieren sich aber ganz klar selbst von TS und bezeichnen sich zumeist als Shemales. Zudem dürften diese Fälle wohl vergleichsweise relativ selten sein.

Ignoriert werden auch biologische Ursachen von Transsexualität. Am eindeutigsten sind diese Ursachen bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen zu finden. 50 % der Transmänner leiden vor Ihrer Geschlechtsangleichung am sogenanntem Polyzystischem Ovarialsyndrom, was dazu führt, dass der Hormonhaushalt deutlich zum männlichem hin verschoben wird. Gehirnscans zeigen bei Transfrauen strukturelle Ähnlichkeiten zu denen von Biofrauen. Usw.

Transsexualität ist eine Krankheit, aber nicht die Psyche ist das Problem. Das Problem körperlicher, nicht psychischer Natur. Wer das verstehen will oder nicht, es ist nun einmal so. Und da können mir Menschen, die sich nicht so fühlen wie ich und nicht so denken wie ich, mir nichts Anderes erzählen.

Sooo genug geraged, mir gehts heute nicht so besonders gut, jetzt wird entspannt.

Bis bald :)
Eure Nina <3

Samstag, 16. November 2013

Die Vornamens-, und Personenstandsänderung --- Abschluss


Hallo Leute :)

Diese Woche habe ich erfreuliche Post bekommen :) Nachdem ich Montag bei meinem ersten Arbeitstag an meiner neuen Stelle früher gehen musste um meinen Termin im Amtsgericht Dortmund wahrzunehmen, habe ich bereits am Donnerstag Post von Richter Hellmuth - übrigens ein sehr sympathischer Mensch, wenn ich auch nicht viel Zeit hatte, ihn während meiner kurzen Anhörung kennen zu lernen - bekommen.

Kurzum: Meine Vornamens-, und Personenstandsänderung ist durch: Nach dem Beschluss des Amtsgericht Dortmund wird festgestellt, dass ich dem weiblichem Geschlecht angehöre und von nunmehr den Vornamen Nina trage.


Nachdem der Vertreter öffentlichen Rechts auf Widerspruch verzichtet hat und in dem Schreiben keine Fristen genannt sind, gehe ich davon aus, dass der Beschluss per sofort rechtskräftig ist. Dann muss ich jetzt noch mit meiner Arbeit klären, dass ich mal einen Vormittag meinen neuen Personalausweis beantragen kann, meine alte Schule besuchen um mir neue Zeugnisse geben zu lassen und meine Geburtsurkunde beim Standesamt Bonn ändern zu lassen. Die Krankenkasse, Firmen und Banken anzuschreiben und meine Daten ändern zu lassen. Es wird wohl noch eine Zeit lang dauern, bis mein alter Vorname endgültig aus meinem Alltag verschwunden ist. Aber hiermit ist ein weiterer Schritt gegangen. Nächste Woche fange ich auch nach 5 Monaten endlich wieder mit IPL an - es wird Zeit, die doofen Kinnhaare endgültig ins Jenseits zu schicken :P

Sooo das wars dann für heute, nächste Woche ist "13 Monate Hormone", vielleicht poste ich aber schon von der nächsten IPL ;)

Bis bald :)
Eure Nina <3