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Sonntag, 2. Juni 2013

Progesteron bei Transfrauen - Kontroverse


Hallo Leute :)

Heute wollte ich mal über ein Thema schreiben, dass immer wieder kontrovers diskutiert wird und von Ärzten oft schlicht umgangen wird: Progesteron für Transfrauen.

Schauen wir uns erst einmal an, wie es in einem normalen Biozyklus ist:

Quelle: http://www.med4you.at/
Man sieht, dass der Progesteronspiegel über einen Zeitraum von 12 Tagen über den normal niedrigen Wert erhoben ist. Progesteron hat hierbei die Aufgabe, die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen. Beim anschließendem Abfall des Progesteronspiegels kommt es dann zur Hormonentzugsblutung.

Doch Progesteron hat natürlich nicht nur diese eine Aufgabe. Es ist vor Allem ein Regulatorhormon (hemmt die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron, wirkt partitell antagonistisch gegen Östrogene und damit Östrogendominanz, reduziert Stresshormone, kann zu Estradiol und Testosteron konvertiert werden), dass auch vermutlich Einfluss auf die Brustbildung und die Brustwarzenentwicklung hat (und vermutlich unentbehrlich zum Erreichen von Tanner V - Brustwarzen ist).

Wenn man den Sinn von Progesteron anerkennt, ist es allerdings immer noch schwer zu sagen, wieviel Progesteron zu welchem Zeitpunkt zu verabreichen am meisten Sinn macht. Ich persönlich sehe keinen Sinn in langen Progesteronzyklen: Subkutanes Fett im Gesicht wird abgebaut und der Gesamteindruck wird vermännlicht, durch die Konvertierung zu Testosteron (und anschließend zu Dihydrotestosteron über 5-ar) steigt das Wachstum von Körperbehaarung und die Feminisierung wird verlangsamt.

Deutlich mehr Sinn scheint es zu machen, Progesteron nur kurzzeitig und dafür in relativ hohen Dosen zu verabreichen: Bei Selbstversuchen mit 400-800mg Progesteron solo wurden massive Brustschmerzen erreicht, was für mich auf jeden Fall ein Zeichen für fortschreitende Brustentwicklung ist. Der Effekt lässt sich nicht wiederholen, wenn wieder eine hohe Dosis am Folgetag verabreicht wird. Aus diesem Grund scheint eine nur sporadische Anwendung von Progesteron in relativ hohen Dosen wohl am Sinnvollsten zu sein um die Brustentwicklung bei Transfrauen anzuregen.

Ich selbst wende dazu momentan Progesteroncreme an, nachdem meine Utrogestan-Kapseln aufgebraucht sind:


2 Hub direkt auf die Brüste aufgetragen zeigen einen deutlichen Effekt im Bezug auf Brustschmerzen, höhere Dosierungen einen stärkeren. Im Moment verwende ich Progesteroncreme einmal wöchentlich. Die now foods Progesteornreme reicht für insgesamt 35 Anwendungen a 2 Hub und kostet 20,22 € (+ 12 Euro Versand)

Bei meinem nächsten Besuch beim Gynäkologen werde ich mir eine Utrogestan 200 N3 Packung (90 Kapseln) besorgen und die Experimente mit oralem Progesteron fortführen. Ich werde dann natürlich berichten.


So: Das war es von meiner Seite aus im Moment, kontroverse Kommentare zum Thema sind natürlich erwünscht. :)

Bis bald :)
Eure Nina <3

13 Kommentare:

  1. Hm, hab´einen interessanten Artikel dazu gefunden :

    http://www.hennweb.de/index.php?option=com_quickfaq&view=items&cid=41:hormone&id=127:hormone-bei-mann-zu-frau-transsexuellen&Itemid=113

    LG Renata

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  2. Progesteron ist hochwirksam in den folgenden Bereichen:
    ● Es hilft bei der Straffung der Haut und anderen Bindegewebes.
    ● Es glättet die Haut in den Feinstrukturen.
    ● Es reduziert den Aufbau von Fettzellen, weil es einen Antagonisten zu Insulin darstellt.
    ● Es hat Einfluss auf den Wasserhaushalt in Knorpel- und Knochengewebe und hilft, diese teilweise zu verkleinern.
    ● Es unterstützt den Abbau des Fettgewebes im Bauchraum (männliche Fettverteilung).
    ● In der Brust ist es dem Aufbau von Drüsengewebe förderlich.
    ● Es hilft drastisch, Hornhaut und andere Verhärtungen abzubauen, gelenkiger zu werden und damit eine bessere Figur und Haltung zu bekommen
    ● Im Allgemeinen wirkt es stimmungsaufhellend.

    Es wirkt auf 3 Arten antiandrogen:
    ● Zum einen hemmt Progesteron ein Enzym namens 5-Alpha-Reduktase, welches für die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) verantwortlich ist, dem eigentlich virilisierenden Androgen.
    ● Andererseits verhindert seine bloße Existenz die Freisetzung des im Hypophysenvorderlappen (HVL) gebildeten luteinisierenden Hormons (LH), was im Falle von Testes (männlichen Gonaden, Hoden) die Bildung von Testosteron abregelt.
    ● Weniger entscheidend dürfte die antagonistische Wirkung auf die Androgenrezeptoren sein.

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  3. Mehr Infos zur Progesteron Wirkung : http://www.ever.ch/medizinwissen/progesteron_wirkungen.php

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  4. was willst du denn damit liebe NINA
    die brust brauchen LANGE zum awachsen!!! du musst geldud haben!! meine brust hat 4 jahre gebraucht. ejtzt ist sie schön!! ichnehm nur ganz normal hormone nix progresteron. lg uwe

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  5. Diskussion/Frage : Immer auch Progesteron?
    (aus http://forum.gofeminin.de/)
    Das fand ich in jenem Forum:

    "Östrogenpräparate sind allesamt verschreibungspflichtig und sollten auch niemals ohne Progesteron eingesetzt werden, da ansonsten das Krebsrisiko viel zu hoch ist. Das natürliche Östrogen, von dem ich gesprochen habe, ist ein Gel, das man z.B. auf die Arme aufträgt, keine Tablette."

    Der Tip war für Frauen gedacht. Aber es klingt plausibel. Schließlich wirken die 2 Hormone zusammen. Meinungen oder Fakten dazu?

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  6. Ich hätt ne Frage:
    Wie bekomme ich Progesteron als Bio-Frau? Ich bin nämlich sehr unzufrieden mit meinen Brüsten . Vorallem, weil sie Dehnungsstreifen haben, seit sie nach dem Stillen wieder kleiner geworden sind. Wenn sie da wiede reinwachsen würden, wäre das super..

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  7. Hy an alle,
    Nina hat schon recht, wenn sie sagt es wird kontrovers diskutiert.
    Jede Frau wird für sich entscheiden wie sie damit umgehen möchte.

    Abhängig von den Vorinformationen die sich jede angeeignet hat wird dann diese Entscheidung ausfallen.

    Meine Recherchen und Nachfragen bestätigen das, was Renata sagt. EIn Östrogenüberschuß auf Dauer ist wohl ein Krebsrisiko und mir wurde von kompetenten Ärzten von verschiedenen Seiten angeraten Progesteron auf jeden Fall zu verwenden.
    Eine eher unschöne Begegnung mit einer Unique Woman aus Österreich führte dazu, dass sie mich auslachte und in ihrem Blog lächerlich machte, wda ihre Hausärztin meinte, was dieser Unfug soll, schließlich könnten wir nicht schwanger werden - schade dass Ärztinnen ohne Fachkenntnis sich so weit aus dem Fenster lehnen.

    Ich selbst bekomme meine Progesteroncreme aus der Klösterl Apotheke in München, die auch bundesweit liefert, da sie sich deisem speziellen Thema verschrieben haben und dort wohl eine Kapazität auf dem Gebiet sind. Sie stellen die Cremes selber her und sie könnne in verschiedenen Prozentstärken gekauft werden. Bei Bedarf am besten Anrufen.

    Nina, überlege dir, ob du tatsächlich auf Uterogest umsteigen möchtest - denn dieses Progesteron wird über die Leber metabolisiert und hat deswegen einen höhere Leberbelastung zur Folge. Wenn du also die Leber schonen möchtest, dann bleibe lieber bei der Progesteroncreme.

    Ich selbst gehe aktuell zu einem Monatszyklus meiner Hormongaben über.
    Das fühlt sich für mich stimmig an und ich werde sehen wie mein Körper darauf reagiert.
    Ich orientierte mich am folgenden Link:
    http://transworld.realtruth.de/1232/hormone-2/

    Meine 1. Endokrinologin in München - fr. Dr. Bernutz lachte mich aus, als ich ihr sagte ich möchte Progesteron fest verankert in meinem Hormonplan - von dort bin ich weg.
    Mein jetziger Endokrinologe hält dies für eine gute Sache und steht hinter meinen Bedürfnissen und Wünschen.

    Sämtliche Fachquellen ( z.Bsp. Dr. Rimkus) sehen Progesteron als ein Schlüsssselhormon für viele Hormonprobleme von gebürtigen Frauen an. Also nochmal wie Renata es sagt: es sind 2 Gegenspieler die sich gegenseitig bedingen.
    Entscheiden muss jede von uns selbst.

    Ich möchte nie mehr ohne meinen Zyklus sein.

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  8. Für ein Brustwachstum braucht es zwei Dinge, als erstes Östrogen und zweitens Prolaktin.
    Das Prolaktin kann man mit dem Magenmittel Domperidon (Wirkstoff) erhöhen. Täglich die vierfache Dosis (z.B. 3 x 4 Tabletten) und nach zwei bis drei Wochen kommt es sogar zu einem Milchfluss. Das die Brüste und die Brustdrüsen für die Milchproduktion größer werden sollte logisch sein.
    Der Nachteil ist nur, dass man das Medikament in der hohen Dosis nur auf Privatrezept bekommt und das man nach ein paar Monaten evtl. Depressionen bekommt. Den Depressionen kann man nach ein paar Monaten mit Oczytoxin etwas entgegen wirken, allerdings ist das Mittel nicht gesund für's Herz.

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  9. "Wenn man den Sinn von Progesteron anerkennt, ist es allerdings immer noch schwer zu sagen, wieviel Progesteron zu welchem Zeitpunkt zu verabreichen am meisten Sinn macht. Ich persönlich sehe keinen Sinn in langen Progesteronzyklen: Subkutanes Fett im Gesicht wird abgebaut und der Gesamteindruck wird vermännlicht, durch die Konvertierung zu Testosteron (und anschließend zu Dihydrotestosteron über 5-ar) steigt das Wachstum von Körperbehaarung und die Feminisierung wird verlangsamt."


    Soweit ich informiert bin, verhindert doch gerade Progesterone die Umwandlung von Testosteron zu DHT....

    LG

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  10. ""Ich persönlich sehe keinen Sinn in langen Progesteronzyklen: Subkutanes Fett im Gesicht wird abgebaut und der Gesamteindruck wird vermännlicht""
    Ich empfand das auch so. Ohne das Progesteron sieht das Gesicht wesentlich fülliger und femininer aus.

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  11. Zu Tanner-5-Brustwarzen fällt mir etwas ein, das in der Literatur diskutiert wird: Dass man eigentlich ein weiteres Entwicklungsstadium ergänzen muss, nennen wir es mal "Tanner 6", das erst in der ersten Schwangerschaft erreicht wird, wenn die Brust sich erstmalig direkt zur Milchbildung vorbereitet. Der Grund ist, dass dann der Anteil Fettgewebe/Drüsengewebe massiv umgebildet wird, weil die vorher eher anthropologisch gesehen eine reine Werbemaßnahme des Körpers ist, die eine Stillfähigkeit lediglich vortäuscht.
    Insofern ist Progesteron hier aber ein wirklich guter Weg, weil ja genau das zyklisch im GElbkörper und dann massiv in der Plazenta ausgeschüttet wird und ganz direkt das Brustwachstum bewirkt.

    Wie gesagt - fiel mir so ein :-)

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  12. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  13. Hi habe gerade von meinem Endokrinoplogen erfahren, das es bei Bio Frauen Studien gab zu HRT mit Östrogenen und Östrogenen mit Gelbkörperhormonen wie Prtogestan.

    Die Studien brachten zu Tage, dass die Gruppe, die nur Östrogene allein nahm ein wesentlich geringeres Risiko für Brustkrebs hatte, als die Gruppe mit Gelbkörperhormonen.

    Da weiterhin keine aussagefähigen Studien für eine positive Wirkung bei einer MzF HRT vorliegen, habe ich Progestan jetzt abgesetzt.

    Wozu ein höheres Risiko, wenn es nichts bringt?

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