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Montag, 27. Oktober 2014

Die Unmenschlichkeit des Wirtschaftssystems (Teil 2): Wie das Wirtschaftssystem die Menschen krank macht



Teil 2:
Wie das Wirtschaftssystem die Menschen krank macht


Profit ging schon immer über Alles. Und Profit lässt sich leider nicht nur mit Dingen machen, die dem Gemeinwohl förderlich sind. Die Schwächen der „Menschlichkeit“ werden von der Wirtschaft also auch zur Erwirtschaftung von Profiten genutzt, genauso wie Umwelt hierfür zerstört und Gesundheitsschäden an Verbrauchern billigend in Kauf genommen werden.
Die Schwächen der Menschlichkeit Auch der Mensch ist nur ein Tier und verfügt über die gleichen physischen und größtenteils auch über die gleichen psychischen Mechanismen wie Tiere. Dies zeigt sich besonders deutlich bei Gesellschaftsdrogen und Nahrung.
Das aggressive Marketing das die Tabakindustrie in früheren Zeiten betrieben hat, haben Tabak zu einer gesellschaftlich akzeptierten wenn auch reglementierten Droge gemacht. Doch die Droge Tabak ist heutzutage eine der häufigsten Todesursachen von Menschen in den Industrienationen. Funktionieren tut dies, weil Drogen eine natürliche Schwäche von Tieren und somit auch des Menschen ist. Sie stimulieren das Belohnungssystem im Gehirn und lösen somit immer wieder ein Verlangen hiernach aus. Die Tabakindustrie verbucht so Milliardengewinne indem sie hunderte Millionen Menschen süchtig macht und umbringt.
Das gleiche Spiel bei der Nahrung: Lebensmittelzusätze die ähnlich wirken wie Drogen werden dem Essen hinzugegeben. Außerdem bevorzugen alle gleichwarmen Tiere energiereiche Nahrung um Energiespeicher für schlechtere Zeiten anzulegen. Auf diesem Wege essen und trinken die Verbraucher heute immer mehr Produkte, die ihrer Gesundheit nicht zuträglich sind. Ein Beispiel, McDonalds.
Wie das Supersizing erfunden wurde. Konsumenten im Kapitalismus suchen immer nach einem Mehrwert für ihr Geld. Unternehmen hingegen versuchen möglichst viel Gewinn pro Kunde zu machen, auch wenn der Gewinn pro Produkt niedriger wird, wird durch den höheren Umsatz bei größeren verkauften Mengen mehr Gewinn gemacht. Man machte die Portionen also immer größer. Die Fastfoodkette verdiente mehr, der Kunde hatte einen Mehrwert. Doch ohne diesen Mehrwert würden die Verbraucher in der Regel deutlich weniger essen. Es wird also ihr Bedürfnis nach einem „Mehrwert“ ausgenutzt, womit die Kunden sich selbst schaden.
Zur Umweltzerstörung zum Kapitalgewinn muss ich glaube ich nicht viel sagen. Jeder weiß, wieviel Regenwald jeden Tag zerstört wird um mehr Fläche wirtschaftlich nutzbar zu machen. Wieviele Gewässer vergiftet und aufgebraucht werden ist schon etwas weniger bekannt. Und wie zum Beispiel die Natur regelrecht mit aus Profitgründen unsachgemäß entsorgtem Giftmüll bei der Aluminiumproduktion zerstört wird weiß so gut wie Keiner. Und wer hat schonmal etwas von einem Müllkontinent im nördlichen Pazifik gehört?
Fakt ist: Die Umweltzerstörung kostet die Menschen in der Umgebung dieser Umwelt und langsam auch überall auf der Welt deutlich mehr als ihre Verhinderung kosten würde. Das sie trotzdem betrieben werden kann liegt nur daran, dass die Kapitalisten die Umwelt einfach zerstören ohne die Kosten hierfür zu tragen. Schließlich kriegen die Kapitalisten in ihren Whirlpools keine Blasen am ganzen Körper wenn sie baden gehen, wie es die Menschen in den von den Aluminiumwerken zerstörten Gebieten tun, wenn sie sich im Fluss waschen.
Zu den Gesundheitsschäden habe ich schon vieles geschrieben, hier handelt es sich aber eher um in Kauf genommene Gesundheitsschäden. Jetzt sprechen wir davon, wie Unternehmer die Gesundheit von sehr vielen Menschen aus Profitgier bewusst und massiv schaden.
Pharmavertreter bestechen oder überzeugen anderweitig davon, immer mehr Medikamente einzusetzen damit die Pharmafirmen Jahr für Jahr Rekordzahlen schreiben. Ihre Arbeit funktioniert so gut, dass sogar Menschen die ein Medikament eigentlich nicht bräuchten, es trotzdem aktiv bei ihrem Arzt erfragen und meist auch bekommen. Immer mehr Menschen bekommen unnötige Medikamente, inzwischen werden sogar Kindern oft starke Psychopharmaka verschrieben. Oft bekommen sie dann auch noch Medikamente die die Nebenwirkungen anderer Medikamente beseitigen. So kommen Rentner und sogar jüngere Leute manchmal auf zehn Präparate die sie gleichzeitig nehmen und woran sie schließlich sterben.
Dabei ist bei vielen Präparaten nicht mal die Wirksamkeit wirklich gesichert. Gleichzeitig werden medizinische Studien zur Medikamentensicherheit vom Unternehmen selbst veranlasst – und verschwinden bei Nichtgefallen einfach in der Schublade, während positivere Studien veröffentlicht werden und das Medikament so trotzdem auf den Markt kommt. Oft werden sogar Zulassungsbehörden direkt bestochen damit das Medikament auf den Markt kommt. Auch viele Politiker lassen sich nur allzu gerne von der Pharmalobby bezirzen. So wird der bewussten Gesundheitsschädigung durch die Pharmaindustrie kein Riegel vorgeschoben, während diese sich die Taschen vollstopft indem sie Medikamente zu überhöhten Preisen verkauft.
Gleichzeitig wird die Produktion in der Landwirtschaft gesteigert indem massiv Gifte eingesetzt werden. Da es Grenzwerte gibt, werden verschiedene Gifte eingesetzt. Viele Gifte multiplizieren sich in ihrer Wirkung und so werden die Menschen langsam vergiftet. Außerdem erleiden rund eine Millionen Menschen jährlich eine Pestizidvergiftung. Parkinson und Blutkrebs sind längst als Berufskrankheiten von Bauern anerkannt.
Noch schlimmer ist es aber mit den Phthalaten. Man schätzt, dass inzwischen jeder zweite Mann in seiner Zeugungsfähigkeit eingeschränkt ist. Genitalfehlbildungen, Diabetes und andere Zivilisationskrankheiten können hiermit zusammenhängen. Die Grenzwerte für einen Weichmacher sind hierbei meistens relativ unbedenklich. Man hat jedoch nicht die Wechselwirkung zu anderen Stoffen untersucht. Da jeder von uns eine Vielzahl von Chemikalien aufnimmt und so auch jeder damit belastet ist, treffen die Wechselwirkungen aber eigentlich immer zu. Eigentlich wird so jeder Mensch der nicht fernab der Zivilisation lebt in einem gewissem Maße vergiftet – nur weil die Industrie aus finanziellen Gründen nicht auf den Einsatz dieser Chemikalien verzichtet.
So macht das Wirtschaftssystem die Menschen krank

Samstag, 25. Oktober 2014

Die Unmenschlichkeit des Wirtschaftssystems (Teil1): Die Ausbeutung der Arbeiter


Hallo Leute :)

Ich weiß das ist etwas ungwöhnlich, aber ich wollte es mal ausprobieren und wäre über Feedback dankbar. Und zwar wollte ich ein paar meiner Gedanken zu Byte bringen und damit ein Bisschen zum Nachdenken anregen.

Dazu wollte ich anfangen mit dem Thema "Die Unmenschlichkeit des Wirtschaftssystems". Das erste Kapitel trägt den Namen "Die Ausbeutung der Arbeiter", eine Linksammelung mit allen Beiträgen dieser 'Kolumne' und die Aussicht, um welche Beiträge es demnächst geht, würde man hier finden.

Ich fange einfach mal mit dem ersten Kapitel an :)

Die Unmenschlichkeit des Wirtschaftssystems
Die Ausbeutung der Arbeiter

Sklaverei, Leibeigenschaften, das Leiden des Proletariats in der Frühindustrialisierung, Zwangsarbeit von Häftlingen – Arbeitskraft war schon immer ein wichtiger Produktionsfaktor und Menschen haben andere Menschen schon immer benutzt um ihre Arbeitskraft für möglichst wenig Gegenleistung ausbeuten zu können. Die Zahl der Oligarchien („der wenigen Herrscher“) war dabei immer bei Weitem geringer als die der Ausgebeuteten. Dies hat sich Bis heute nicht geändert.
Heutzutage ist die Ausbeutung jedoch weniger offensichtlich. Das Sozialsystem und der über viele Jahrzehnte gewachsene Überfluss unserer Gesellschaft haben wahres Elend verdrängt. Die Arbeitsbedingungen sind durch zunehmende Technisierung und begrenzte Arbeitszeiten ebenfalls besser geworden.
Dennoch: Die Mächtigen ziehen einen sehr großen, wenn nicht den größten, Nutzen aus der Arbeitskraft der Arbeiter. Die Angestellten werden zumeist mit dem Minimum abgespeist das marktüblich (da es ja Konkurrenz um Fachkräfte gibt) und gesetzlich vertretbar ist, unabhängig davon ob es dem Unternehmen hervorragend oder nur gut geht. Geht es dem Unternehmen schlecht, kriegen das hingegen die Arbeiter sehr direkt zu spüren.
Daraus ergibt sich eine sehr ungleiche Entwicklung: Die Kapitalisten, also jene, die Geld investieren können, erwirtschaften zumeist mit ihrem Geld mehr Geld ohne dafür aktiv etwas zu tun. Das Geld das die Kapitalisten hinzu erwirtschaftet haben entstammt direkt der Arbeitsleistung der Angestellten und den Ressourcen der Gesellschaft. Kapital kommt zu Kapital, Arbeiter bleiben Arbeiter da sie in der Regel kein Startkapital erwirtschaften können um selbst investieren zu können. Nur die Verfügbarkeit und der Bedarf an Arbeitern sowie Gesetze und Sozialsysteme (hierdurch hat es Niemand nötig für 2 Euro die Stunde Sklavenarbeit zu machen) schaffen eine Deckelung nach unten. Die Schere zwischen arm und reich treibt dennoch auseinander, selbst wenn die Löhne langsam steigen, da die Reichsten immer schneller immer reicher werden.
Doch wie sieht eigentlich die Wirklichkeit aus? Zwei inflationsbereinigte Grafiken verdeutlichen dies.




Schaut man sich diese Kurven an, so sieht man, dass die Reallöhne zwischen 1998 und 2004 leicht gesunken sind, während das reelle Wirtschaftswachstum zwischen null und vier Prozent lag. Das erwirtschaftete Wirtschaftswachstum und die leicht gesunkenen Reallöhne in dieser Zeit gingen also zur Gänze in die Taschen von Staat und Wirtschaft und erreichten nicht die Arbeiter die dieses erwirtschaftet hatten. Wirtschaft, das sind die Kapitalisten. Oder anders gesagt: Die Aktionäre und Firmenbesitzer verdienen jedes Jahr inflationsbereinigt mehr Geld obwohl sie nichts tun sondern nur „das Geld arbeiten lassen“. Die Arbeiter spüren hiervon nichts. Dies hat sich im Übrigen auch unter Merkel immer weiter forgesetzt, ich habe nur keine freiverwendbare Grafik hierfür.

Ein Wirtschaftssystem das die Verantwortlichen für die Schaffung von Werten nicht an diesem Erfolg teilhaben lässt, lässt sich nur als ausbeuterisch bezeichnen.

Dies war Teil 1. Der zweite Teil folgt in 2 Tagen :) Feedback gerne gehört :)

Danke fürs Lesen :*
Eure Nina <3